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Hospizbewegung in Deutschland: Hintergrund und Bedarf

Die Hospizbewegung in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen und stellt heute einen wichtigen Pfeiler der palliativen Versorgung dar. Ursprünglich aus dem Wunsch heraus entstanden, schwerstkranken und sterbenden Menschen eine würdige und selbstbestimmte letzte Lebensphase zu ermöglichen, hat sich die Hospizbewegung zu einem umfassenden Netzwerk entwickelt, das nicht nur medizinische und pflegerische, sondern auch psychosoziale und spirituelle Unterstützung bietet.

Hintergrund der Hospizbewegung in Deutschland

Die Wurzeln der modernen Hospizbewegung lassen sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen, als die britische Ärztin Cicely Saunders das erste moderne Hospiz gründete. In Deutschland begann die Bewegung in den 1980er Jahren an Fahrt zu gewinnen, inspiriert von den Entwicklungen in Großbritannien und den USA. Ein entscheidender Impuls war das zunehmende Bewusstsein in der Gesellschaft und unter Fachkräften für die Notwendigkeit, Sterbenden mehr als nur medizinische Hilfe zu bieten. Es ging darum, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und seine Bedürfnisse, Wünsche und Ängste ernst zu nehmen.

Bedarf und Relevanz der Hospizversorgung

Mit der demografischen Entwicklung und dem wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung steigt auch der Bedarf an qualitativ hochwertiger palliativmedizinischer und hospizlicher Versorgung. Die Hospizbewegung reagiert auf die Herausforderung, dass viele Menschen ihre letzten Lebensphasen nicht in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, sondern in einer Umgebung verbringen möchten, die Geborgenheit, Nähe und Würde ermöglicht.

Die Arbeit der Hospize ist essenziell, um eine Lücke im Gesundheitssystem zu füllen: Sie bieten eine umfassende Betreuung, die weit über die rein medizinische Versorgung hinausgeht. Das interdisziplinäre Team aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Seelsorgern und ehrenamtlichen Helfern sorgt dafür, dass sowohl die physischen als auch die psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt werden.

Ein weiterer Aspekt des Bedarfs liegt in der Entlastung der Angehörigen. Hospize bieten nicht nur den Sterbenden Unterstützung, sondern auch deren Familien. Durch Beratung, Begleitung und Trauerarbeit wird den Angehörigen geholfen, die schwere Zeit des Abschieds besser zu bewältigen.

Fazit

Die Hospizbewegung in Deutschland leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur menschenwürdigen Begleitung am Lebensende. Sie stellt sicher, dass die letzten Wochen und Tage eines Menschen nicht von Angst und Einsamkeit, sondern von Fürsorge, Respekt und Menschlichkeit geprägt sind. Der fortlaufende Bedarf an Hospiz- und Palliativversorgung zeigt, wie wichtig es ist, dieses Thema weiter zu fördern und zu unterstützen – für eine Gesellschaft, die auch im Angesicht des Todes Würde und Menschlichkeit wahrt. Die Uwe und Waltraud Harms Stiftung engagiert sich daher nachhaltig für die Stärkung der Hospizbewegung in Deutschland.

www.dhpv.de