Förderprojekt
Schutz von Sperlings- und Raufußkäuzen:
Ein innovatives Monitoringprojekt in Schleswig-Holstein
Die Uwe und Waltraud Harms Stiftung (UWHS) unterstützt seit Jahren engagierte Projekte im Bereich Tier- und Artenschutz. Eines der herausragenden Förderprojekte im Jahr 2024 war die Optimierung des Nachweises und Schutzes von Sperlings- und Raufußkäuzen in den Wäldern Schleswig-Holsteins. Dieses Vorhaben wurde vom Landesverband Eulenschutz in Schleswig-Holstein e.V. (LVE) initiiert und mit einer gezielten Förderung durch unsere Stiftung maßgeblich unterstützt.
Ausgangslage und Zielsetzung
Die beiden Eulenarten, der Sperlingskauz und der Raufußkauz, zählen zu den heimischen Vogelarten, deren Lebensräume zunehmend bedroht sind. Besonders in Wirtschaftswäldern sind ihre Brutbäume gefährdet, da diese oft unbeabsichtigt gefällt werden. Um den Bestand dieser Arten besser zu erfassen und gezielt Schutzmaßnahmen zu entwickeln, wurde ein neues Monitoringkonzept entwickelt. Ziel des Projektes war es, die zeit- und personalintensive Suche nach den charakteristischen Rufen dieser Eulen zu erleichtern und systematisch auszuweiten.
Innovativer Einsatz von Audiorekordern
Durch die Förderung der UWHS konnten zehn Audiorekorder des Typs „Wildlife Acoustics Song Meter Micro 2“ angeschafft werden. Diese Geräte ermöglichen es, gezielt die Balzrufe der Käuze während ihrer nächtlichen Aktivitätsphasen aufzunehmen. Die Methode bietet gleich mehrere Vorteile:
- Effizienzsteigerung: Die Audiorekorder arbeiten autonom und ermöglichen eine Langzeitüberwachung ohne dauerhafte Vor-Ort-Präsenz.
- Erweiterte Überwachungsgebiete: Durch den geringeren Personalaufwand konnten neue Waldgebiete in Schleswig-Holstein einbezogen werden.
- Nachhaltigkeit: Der CO₂-Fußabdruck wurde durch weniger Fahrten zu den Beobachtungsorten erheblich reduziert.
Die Geräte wurden strategisch in potenziellen Brutgebieten installiert und zeichnen kontinuierlich Geräusche auf. Die wöchentlich gesammelten Daten werden anschließend mit Analysesoftware ausgewertet, um die Anwesenheit von Käuzen zu bestätigen und deren Reviere zu kartieren.
Bedeutung für den Schutz in Wirtschaftswäldern
Ein zentrales Anliegen des Projektes war es, die Risiken für Brutbäume in Wirtschaftswäldern zu minimieren. Da diese Wälder regelmäßig durchforstet werden, besteht die Gefahr, dass Brutstätten versehentlich zerstört werden. Durch die gezielte Markierung identifizierter Brutbäume und die Meldung an die zuständigen Forstbehörden kann einer Fällung vorgebeugt werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag, um den Lebensraum dieser bedrohten Arten zu sichern.
Erste Ergebnisse und Ausblick
Die ersten Auswertungen zeigen, dass die Methode effektiv ist. In bekannten Sperlingskauzrevieren konnten die Audiorekorder erfolgreich Rufe aufzeichnen, wodurch die Technologie ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellte. Perspektivisch plant der LVE, das Projekt weiter auszuweiten und die Daten langfristig für den Schutz der Eulenpopulationen in Schleswig-Holstein zu nutzen.
Dank und Wertschätzung
Die Uwe und Waltraud Harms Stiftung ist stolz darauf, dieses zukunftsweisende Projekt gefördert zu haben. Dank des Engagements des Landesverbandes Eulenschutz und der innovativen Technologie wurde ein großer Schritt für den Schutz der Sperlings- und Raufußkäuze getan. Gemeinsam setzen wir uns weiterhin für den Erhalt unserer heimischen Tierwelt ein.